Kommentar 16
»Lieber Herr Professorin:
Weibliche Bezeichnungen sollen an der Uni Leipzig
künftig auch für Männer gelten."
Rücktrittsforderung an Beate Schücking, Uni-Präsidentin Leipzig
oder
Plastische Chirurgie für Spiegel (8. Juni 2013) |
Wie weit soll das gehen mit den weiblichen Formen auch für Männer?
Das Anglistische Seminar in Leipzig wird dann per Dekret aufgefordert, den Artikel "the" nur noch mit "die" zu übersetzen. "Das" und "der" sind aus dem Vokabular zu streichen. Hat sich irgendjemand mal darüber Gedanken gemacht, dass es in anderen Sprachen mit dem Genus ganz anders aussieht, die Wirklichkeit der Frauen aber eher nicht. Ich versuche ernsthaft zu begreifen, wie man (bestimmte Frauen) glauben kann, mit diesem Unsinn etwas anderes als die eigene, sexistisch vernagelte Fixierung sprachlich zu dokumentieren.
In meinem vor rund 15 Jahren verfassten Aufsatz zur "Karriereplanung für Schriftstellerinnen und Autoren" habe ich das Prinzip männlich/weiblich an verschiedenen Stellen eingesetzt: http://www.kloy.de/service/karriere.htm. Nicht ironisch sondern im Bewusstsein einer Problemlage.
Das ist aber etwas völlig anderes als eine Satzungsänderung, die von einem falschen Ursache-/Wirkungsverständnis ausgeht. Ist die Situation von Frauen in Frankreich anders, WEIL der Mond im Französischen weiblich (die Sonne dagegen männlich) ist?
Sind Frauen in Portugal (und Brasilien) gleichberechtigt, WEIL die Frauen "obrigada" (Danke) und die Männer "obrigado" (Danke) sagen. Dass der Dativ dem Genitiv sein Tod ist, wissen wir seit einiger Zeit, nun wird die political correctness dem Dativ den Garaus machen und wir zeigen uns solidarisch mit die Politik die Frau Professorin; mit DER Politik DER Frau geht gar nicht. Und unsere Eltern sind nicht mehr Vater und Mutter sondern die Mutter und der Mutter. Oder doch besser, das -er Suffix ist ja nun mal männlich, die Vaterin und der Vaterin. Oder gleich die Muttin (weiblich), der Mutter (männlich)? Da mutt du aber noch viel viel lernen, gell. Und jetzt erzähle mir eine, dass das nicht hirnrissig ist.
Sprache spiegelt Wirklichkeit, richtig. Dazu ein Bild: Wenn man sein (frau ihr) Spiegelbild verändert, sieht das kosmetische Geschmiere auf dem Spiegelglas nur komisch aus, wenn man weitergeht. Das eigene Gesicht hat sich aber nicht verändert. Dann fehlt nur noch so etwas wie plastische Chirugie für Spiegel.
Liegt die Ursache für solcherlei Unsinn etwa in der weiblichen Natur? Ist so etwas typisch Frau? Natürlich nicht, nicht einmal, siehe Brüssel und EU, typisch deutsch. Dahinter steckt eine Regulierungswut von Menschen, denen wie auch immer eine politische Position zuteil geworden ist, für die sie nicht mit ausreichender Kompetenz ausgestattet sind.
Und da müssen diese Menschen aktiv werden, handeln, um wenigstens so die eigene Daseinberechtigung zu bewerstelligen.
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