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Die Bankrotterklärung von Politik und Wissenschaft: Warum die endlose Wiederholung von Fehlern keine Lösung ist

2021 veröffentlicht in: Mein Seuchenjoural

Die Politik hat auf der ganzen Linie versagt und viele Menschenleben aufs Spiel gesetzt, sowie das Wohlergehen weiter Bevölkerungsteile in manchen Fällen irreparabel geschädigt.

Vor über zehn Jahren begann man mit dem Umbau des Gesundheitswesens, Krankenhäusern und Pflegediensten. Privatisierung, bzw. Wirtschaften nach privatwirtschaftlichen Prinzipien. Jeder weiß, was das bedeutet: Verbesserung der Wirtschaftlichkeit heißt immer Personalabbau! So erleben wir in der Pandemie, dass Kapazitäten und Material durchaus vorhanden sind, aber nicht das Personal, um all das auszuschöpfen. Die Politik hat das Gesundheitswesen pandemieuntauglich gemacht. Dass die erste bösartige Mutante ausgerechnet in Großbritannien ausbrach, liegt auch daran, dass das NHS noch maroder als unser System ist.

Die Politik hätte also allen Grund, ausgesprochen vorsichtig vorzugehen, um weiteren Schaden zu vermeiden. Der erste Lockdown war absolut notwendig und richtig. Man hätte jedoch die Zeit über den Sommer nutzen müssen, besser für den Herbst und die zweite Welle, die ständig beschworen wurde, vorbereitet zu sein. War man nicht. Stattdessen kommt der sogenannte weiche Lockdown, der, pardon, völlig hirnrissig war. Man schloss die niedrig-frequentierten gesellschaftlichen Bereiche, die, außer dem Gesundheitswesen, am besten mit Vorsorge- und Hygienemaßnahmen ausgestattet waren. Alle anderen hochfrequentierten Bereiche, wie vor allem den ÖPNV, ließ man ohne Beschränkung offen. Dass man danach nur noch Lockdown an Lockdown zu reihen vermochte, ist die Bankrotterklärung von Politik und Wissenschaft. Brauchen wir wirklich das Robert-Koch-Institut für die Weisheit: Keine Kontakte, keine Infektion?

Massentests wurden nicht gemacht, weil sie nicht 100 % zuverlässig seien, so ein Schwachsinn. Auch Präservative sind nicht 100 % sicher, aber deswegen auf jegliche Verhütung verzichten? Mit jeder/m einzelnen Infizierten, die so identifiziert hätte werden können, wäre womöglich eine Kettenreaktion verhindert worden. Der Leistungssport läuft seit Monaten mit Testungen, warum geht das nicht in Bereichen, wo es um Leben und Tod geht? Die Digitalisierung, die Auszahlung der Finanzhilfen und die App funktionieren nicht, mit der Impfung kommen wir nicht voran. Aber Lockdown, Lockdown, Lockdown.

Und: Der Lockdown trifft nicht alle gleich. Er trifft Künstler und Unterhaltungsbranche, er trifft alle Gewerbetreibenden, die auf Publikum angewiesen sind und er trifft vor allem Kinder und Jugendliche. Ein Erwachsener wird nach einem oder zwei Jahren wieder in sein Leben zurückfinden, aber es gibt Entwicklungsstufen bei Kindern, die man nicht einfach später nachholen kann. Er trifft diejenigen in der Gesellschaft, die keine Lobby in Berlin haben.

Ich leugne Corona nicht, ich leugne auch die Wirksamkeit der Lockdowns nicht, ich versuche auch nicht, dem wenig reflektierten Umgang mit den Zahlen von Inzidenz und Übersterblichkeit Manipulationsabsichten zu unterstellen, ich fordere aber die Öffnung der Bildungseinrichtungen, der Restaurants, Museen etc. mit den notwendigen und erprobten Hygienemaßnahmen. Und ich fordere Maßnahmen von Politik und Wissenschaft, endlich den Gesundheitsbereich besser aufzustellen, Hotspots effektiv zu bekämpfen und Alten- und Pflegeheime besser zu schützen. Und ich erwarte das Eingeständnis, und zwar von jeder einzelnen Politikerin und jedem einzelnen Politiker, dass man versagt hat und sich verantwortlich erklärt für die Folgen von Missmanagement und Fehlentscheidungen.

P.S. Wie Recherchen der "Welt am Sonntag" (7. Februar 2021) zeigen, war der innenpolitische Fokus von Anfang der Pandemie darauf gerichtet, „Maßnahmen präventiver und repressiver Natur“ zu rechtfertigen, statt die Pandemie selbst zu bekämpfen.

Klaus-Dieter Regenbrecht, Koblenz im Februar 2021

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