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Alle Rechte vorbehalten © All rights reserved by Klaus-Dieter Regenbrecht 1998 2024
 

  

Workshop AmoRLauf:
Ein Einblick in die Romanwerkstatt
(Dies ist als eine Art blog gedacht, wer also einen Kommentar dazu abgeben möchte, mag mir eine Mail schicken ;-)

In Times gesetzte Passagen sind Kommentierung,
Arial sind Tagebucheintragungen, Arial hellblau Textzitate aus dem Manuskript (MS), Beiträge von Besuchern sind namentlich gekennzeichnet.

Teil 2: Komplikationen (rising action) 

Mrs Pomgranade schreibt in einer Mail:

"Your tales from the life and times of a novelist are nothing short of fascinating. You reveal something potentially, that is supposedly (could also be a tale, you see), highly personal about how you write and what goes on in your head to entice any visitor to your website or any fan to want more. It´s a clever marketing move not only for the unfinished novel (just how will it end up, we ask ourselves after having metamorphosed so far to date), but also for the Romanticism romp during BUGA.

Is it confusing? When is your work not? All those bloody levels/fonts, changes of order and stories within stories, but therein lies the method to your madness. No, quite honestly, once you get the hang of it, it´s like taking part in a seminar where you are the lecturer. You feel very involved as a reader, not in the story, but in the process of the latters birth and development. This "blog" symbolizes what you have become, a teacher and a writer combined, illustrating theory with a live, practical example to demonstrate to your "initiates" what writing is. 

The Excerpts

They are very powerful and, as you suggest, those concerning Eberhard, hard calibre, shocking - like bullets in the chest and stomach. Michelle´s voice is positively angelic in comparison;-) I am stunned and thrilled."

2009-12-24:
Nun sieht es so aus, als käme nicht nur ein Kapitel sondern gleich am Anfang drei dazu, also über 20 Seiten als Teil 1, womöglich „Sommerferien“ übertitelt, dann erst die Sachen aus Eberhards Sicht. Michelle wird also den halben Roman ausmachen, nicht nur eine Teilebene. Titel derzeit „Die Stunde des Amorläufers“. Amor-Idee von D. Ich werde eine Schrift nehmen, bei der die großen K und R leicht zu verwechseln sind. In den Michelle-Passagen bin ich jetzt gut drin, ich hoffe, heute und morgen diesen ersten Teil fertig zu bekommen. Ich hab ein paar Austersche Wendungen einbauen können und werde, was den RAF-Aspekt angeht, ähnlich obskur bleiben. Aber das Geschehen bekommt sehr komplexe Auslegungsmöglichkeiten, vor allem das SF-Element könnte so angelegt sein, dass es Bezüge und Anknüpfungspunkte in dem „realen“ Leben der Michelle bietet und damit etwas Irritierendes beinhalten dürfte. Dass danach die Eberhardschen Passagen überarbeitet, präzisiert werden müssen/können, versteht sich von selbst. Stoff für rund 60 Seiten, was erst ein Fünftel der geplanten 300 Seiten wäre. Warten wir's ab.

2009-12-25:
Ich schreibe jeden Tag, habe zwei Kapitel fertig, fange auch schon an, die zu bearbeiten, denn sie sind bis jetzt recht flott einmal runter geschrieben. Den Auster „Invisible“ hab ich auch durchgelesen, es ist ein toller Roman, ohne Frage, aber es ist doch einigermaßen durchschaubar, was er alles an Schachtelungen und story after story in a story bringt, letztlich nur, um dies eine Kapitel zu relativieren, das den inzestuösen Sex zweier Geschwister enthält. Ein absolut starkes Stück Literatur, aber nach meinem Dafürhalten verliert der Roman am Ende durch die ein oder andere fiktive Drehung zuviel. Etwas Ähnliches mache ich ja auch, habe ich vor, aber ich werde nicht zu viele Ebenen schaffen. Ich habe die Michelle, Ich-Erzählung im hier und heute, und ich habe den Eberhard, Er-Erzählung mit der Spiegelrealität in SF. Was ich derzeit realistisch abschätzen kann, ist ein Erzählstoff von vielleicht 150 Seiten. Michelle 1 wird rund 25 Seiten haben, Eberhard 1 auch, und dann traue ich mir für beide mindestens noch einmal das Gleiche zu. Ob ich die beiden vorhandenen Ebenen ausbaue oder womöglich doch eine dritte dazunehme, kann ich nicht abschätzen. Ich weiß nur, dass ich in den Ferien nicht allzu weit kommen werde. Und dass ich, während die Schule läuft, nicht dran werde arbeiten können. Das ist der Fluch des erfolglosen Schriftstellers.
Mir wird es reichen, wenn ich den 3. Teil des ersten Kapitels Michelle schaffe in den Ferien, immerhin habe ich ja noch jede Menge Klassenarbeiten zum Korrigieren hier liegen. Auf dem Spaziergang eine Idee: Nach der Explosion verschwindet E im wirklichen Leben. Er hat einen Deal mit P&R gemacht, seine alten connections aus RAF-Zeiten genutzt. Eines Tages taucht Nikita bei ihr auf mit einem Ticket nach Südafrika. Sie hat einmal mit ihm geschlafen, er will dass sie zu ihm kommt, mit ihm ein neues Leben beginnt. Hin und her. Michelle fliegt und wird verhaftet. Man wirft ihr vor, Komplizin von E zu sein. Ihr wird langsam klar, dass sie verarscht und benutzt worden ist.
So könnte es ausgehen. Und dafür brauche ich schon 200 Seiten. Auch wenn die Seitenzahl nicht wirklich wichtig ist, ich brauche diese Orientierung.

Auf Spaziergängen, auch auf stundenlangen sportlichen Radfahrten kann ich hervorragend reflektieren, kann kontemplativ Handlungsstränge und Personenkonstellationen frei sich ausspielen lassen. Ich glaube, ich bin noch nie von einer solchen Exkursion zurückgekommen ohne eine Idee.

2009-12-26:
Das läuft gut, auch heute schon wieder drei Seiten und der Tag ist noch nicht zuende. Ich glaube, ich kriege das jetzt ganz gut hin, mit Andeutungen eine Spannung zu erzeugen, ähnlich wie das Auster macht. Der Leser stellt die Verbindungen her, zieht gedanklich Schlüsse und die sind dann viel überzeugender, als wenn der Autor sie ihm direkt vorlegte. Ich werde wohl noch ein viertes Kapitel im ersten Abschnitt bringen, vielleicht sogar noch ein fünftes. Mit rund fünfzig Seiten habe ich dann diesen Strang sauber angelegt. Vor einer Woche habe ich noch keinen Gedanken an diesen Part gehabt und nun ist er schon 25 Seiten stark (7.000 Wörter). 60.000 will ich haben, um es Roman nennen zu können. Und es ist mir nicht einerlei, wenn ich daran denke, dass ich mit der Schlagzahl, die hoch aber nicht zu hoch ist, und in dem Stadium, in dem meine Plot-Überlegungen sind, das Ganze, selbst mit Erholungspausen, locker in einem halben Jahr fertig stellen könnte.
Es ist klar, dass der Michelle-Teil erheblich länger wird. Dramaturgisch kann das nur so funktionieren, dass dies die erste Hälfte sein wird, mit dem Sex-Kapitel als letztem, dann der Eberhard-Teil mit maximal 50 Seiten und dann der Abspann, Ende in Südafrika (Fußball-WM).

2009-12-27:
Ich habe jetzt 13.892 Wörter und damit mehr als den halben Johannes (Anm. Die Reisen des Johannes, Erzählung). Wenn ich mir 60.000 vorgenommen habe, ist das fast ein Viertel. Wenn ich das Tempo noch ein paar Tage halten kann, dürfte ich auf ein Drittel kommen. Transit hat komplett fast 75.000 W.

2009-12-30:
So, das Jahr neigt sich dem Ende zu, und ich bin bei 16.000 Wörtern. So langsam komme ich auch da an mein Ende, aber ich denke, das ist jetzt so gut und breit angelegt, dass ich dann bei Gelegenheit das wieder aufnehmen und weiterführen kann. Vielleicht geht ja in den nächsten Tagen doch noch was, aber Silvester/Neujahr sieht nicht wirklich danach aus.

2010-02-14:
Karnevalsfrei. Und immer noch ist Winter, es schneit mal wieder, wenn auch nur leicht, seit mehr als 12 Stunden. Aber ich habe gestern angefangen, das erste Kapitel zu lesen und ein wenig zu bearbeiten, dann heute 2 und 3 und 4. Und 5 mit 2 Sätzen angefangen. Ich bleib noch in der Schule. Ich krieg das glaube ich ganz gut hin, allmählich in die andere Welt der Liebe, der Leidenschaft, der Rollenspiele und der Literatur hineinzufinden, so dass es dem Leser einigermaßen leicht nachvollziehbar sein dürfte. Wenn ich das fünfte fertig bekomme, dann habe ich gut 40 Seiten in diesem ersten Teil. Dann kann ich endlich den Teil anheften, den ich ganz am Anfang geschrieben habe. Und wenn ich das beackert habe, denn das wird jetzt doch Umarbeitungen erfahren müssen, dann kann ich die undeutlichen Vorstellungen über den Fortlauf des Romans präzisieren.

2010-02-15:
So, vom 5. Kapitel habe ich jetzt gut 1.000 Wörter und damit die Hälfte. Es geht relativ leicht, es funktioniert so, wie ich mir das vorgestellt hatte, übers Lesen und Korrigieren wieder reinzukommen und das Kapitel auch so anzulegen, wie ich es brauche. Vor allem in Hinblick auf Übergang zu dem zweiten Teil mit Eberhard.
Das heißt, ich hab mir alles im Überblick noch einmal angeschaut, ich werde doch noch ein Kapitel davor schieben. Eberhard und Michelle reisen in die Sächsische Schweiz oder so.
69 Seiten habe ich derzeit, wenn ich das laufende Kapitel und das folgende fertig habe, dürfte ich bei gut 80 Seiten MS sein. Damit nähere ich mich langsam der 100 Marke. Fast die Hälfte.

2010-03-01:
Vier Wochen noch bis zu den Osterferien. Wenn die vorbei sind, weiß ich, ob ich meinen Roman dieses Jahr noch fertig bekomme. Wenn ich etwas mehr als 20.000 Worte schaffe, dürfte ich den Rest in den Sommerferien hinbekommen. Ich bin jetzt bei 18.000. Minimum 30.000. Ich hab den DeLillo hier, Point Omega, das nennt sich novel und hat 117 Seiten. Weniger als 30.000 auf jeden Fall.

2010-03-02:
20.400 habe ich schon ungefähr. Im Moment kann ich auch unter der Woche ein wenig schreiben, natürlich bleiben dann andere Sachen liegen.

2010-03-14:
22.832 sind es jetzt. Trotz enormer Stundenbelastung von 28 UE, entsprechen über 60 Arbeitsstunden, und riesigem Terz mit B, ist das ein sehr gutes Pensum. Ich nähere mich der 100 Seiten Marke. Schon vor den Osterferien.

2010-03-31:
Die 25.000 Marke ist geknackt! Und damit bin ich bei rund 100 Seiten. Auch wenn ich noch keine ganz genauen Vorstellungen habe, wie lange das Ganze wird, avisiert sind 40.000, dürfte ich das Bergfest deutlich hinter mir haben. Ich feiere es heute. Bei 40.000 käme ich mit dem Satz von TW auf rund 160 Seiten, das könnte man ein wenig strecken auf 180 oder so. Aber vielleicht schaffe ich ja 50.000 und 200 Seiten.
Fast 1000 Wörter habe ich heute wieder geschrieben und auch ein erstes Kapitel für den dritten Teil angelegt. Das geht gut.

2010-04-01:
Im dritten Teil werde ich auch reflektierende Passagen einbauen. Ich habe ein sehr gutes Gefühl, der Mittelteil „It’s a man’s world“ ist gewissermaßen der alte Regenbrecht, nicht nur der Mann, sondern der Künstler, den keiner versteht. Der Part wird nun aber eingebettet in die Story der Michelle, erhält damit einen bisher nicht vorhandenen Bezug zur Außenwelt, die allerdings auch die Innenwelt einer Frau ist. Meine Planung sieht so aus: 75 Seiten Teil 1, The apparition of these faces in a crowd (Pound), 40 Seiten Teil 2, It’s a man’s world, 60 Seiten Teil 3, noch kein Motto.

© KD Regenbrecht 2018