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Alle Rechte vorbehalten © All rights reserved by Klaus-Dieter Regenbrecht 1998 - 20
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"Du hast hier mit Deiner Erzählmethode etwas Neues geschaffen, das keine noch so genaue Biografie leisten könnte. Der Leser findet sich, nachdem er sich an die Originalsprache dieser Leute gewöhnt hat, plötzlich mitten unter ihnen. Man liest nicht mehr über diese Frühromantiker und ihre Lebensweise, ihr Denken, Fühlen, Lieben und ihre  Alltäglichkeiten, sondern lebt unter und mit ihnen bis zum erschütternden und durch die Briefperspektive ergreifenden Ende Carolines in Maulbronn. Der Leser ist der Lust, den Irrungen und Wirrungen, der Not und den wechselnden Kopfgebilden dieser Menschen so nahe, wie es überhaupt aus der historischen Entfernung gehen kann.
Ich kenne in der Literatur kein ähnliches Unternehmen. Wie Du im Mythos Buch die Romantik in ihrer ganzen Breite dargestellt hast, so ist dieses Buch eine Tiefenmessung, und beide Bücher zusammen ergeben eine umfassende Darstellung dieser Epoche deutscher Geistesgeschichte." (Michael Winter, Schriftsteller und Journalist)


"Göttern und Menschen zum Troz - ein Roman mit zahlreichen freien Adaptionen und Modificirungen div. Quellen" von Klaus-Dieter Regenbrecht
Hier gibt es eine Reihe von Hörproben 

480  Seiten, 16,00 Euro: 978-3-925805-70-7 print, +++ Euro: 978-3-925805-+++ ebook

Aus dem Inhalt:

Caroline Schelling (1763 bis 1809), geborene Michaelis, verwitwete Böhmer und geschiedene Schlegel, hatte ein faszinierendes Leben, in dem sie den Geistesgrößen ihrer Zeit begegnete, allen voran Goethe und Schiller. Aber auch Wilhelm und Alexander von Humboldt, August Wilhelm Schlegel, zeitweise ihr Ehemann, und dessen Bruder Friedrich spielen eine wichtige Rolle wie weiterhin Georg Forster, Ludwig Tieck und Novalis, Clemens und Bettine Brentano, Fichte und HerderSie war eine der sogenannten Universitätsmamsellen, Töchter Göttinger Professoren, hochgebildet, auch wenn sie keine Universität besuchen durften; Caroline sprach Italienisch, Französisch und Englisch

Ihre Lebensstationen nach der Kindheit in Göttingen sind Clausthal im Harz mit dem Ehemann Dr. Böhmer, nach dessen Tod Aufenthalt in Marburg bei einem Bruder, weiter nach Mainz, wo sie gutes Jahr lebte, die kurzlebige Mainzer Republik miterlebte und mit einem jungen französischen Offizier eine „Glutnacht“ verbrachte, die nicht ohne Folgen blieb. Auf ihrer Flucht aus Mainz wurde sie von preußischen Soldaten festgehalten und auf die Festung Königstein gebracht, wo sie mit ihrer Tochter Auguste drei Monate in Geiselhaft genommen wurde. Ihr Bruder und August Wilhelm Schlegel setzten sich beim preußischen König für sie ein und sie kam frei. Über Leipzig landete sie in Jena, wo sie mit ihrem Ehemann August Schlegel, dessen Bruder Friedrich und Partnerin Dorothea Veit die berühmte Jenaer Wohngemeinschaft bildete, die das Kernstück der Frühromantik wurde.

Nach ihrer Trennung von Schlegel und dem Tod ihrer Tochter heiratete sie den Philosophen Schelling und ging mit ihm nach Würzburg und München. Mit nur 46 Jahren Jahren starb sie in Maulbronn. Caroline hat zwar den Versuch eines Romans unternommen, kam damit aber nicht weit, dennoch sind vor allem ihre Briefe ein großartiges Porträt eines ungewöhnlichen Lebens. Sie arbeitete nicht nur an dem Journal „Athenäum“ der Schlegel-Brüder mit, sondern half August Wilhelm auch bei seinen Shakespeare-Übersetzungen, die zeitlose Gültigkeit haben. Die Frühromantiker um die Schlegel-Brüder strebten nach Ganzheitlichkeit und wollten das Leben mit der Kunst versöhnen, so besehen ist Carolines Leben ein romantisches Gesamtkunstwerk. Vor allem war es ein selbstbestimmtes Leben, das Caroline über die Konventionen spießiger Moral oder öffentlicher Anerkennung hinaus glückte.

KD Regenbrecht hat den Roman über Caroline Schelling „mit zahlreichen freien Adaptionen und Modificirungen historischer Quellen“ versehen, weil er, wie er sagt, „die Zeit weder glorifizieren noch mit ironischer Distanz aus heutiger Sicht präsentieren“ wollte; „deshalb habe ich auch die Passagen, die keine Zitate sind, in Sprache und Orthografie der damaligen Zeit angepasst.“ Zusammen mit den beiden 2019 erschienenen Büchern, „Ein Mythos wird vermessen – Rhein, Romantik und neue Raumerfahrung“ und dem Roman „Die selige Verzückung absehbarer Enttäuschung“, sei seine Romantik-Trilogie rund 1000 Seiten stark und, so der Autor, „sicher einzigartig im fast unüberschaubaren Meer der Veröffentlichungen, die sich mit der Romantik befassen.“ Durch die sowohl essayistische, wissenschaftliche als auch literarisch fiktive Bearbeitung auf verschiedenen Zeitebenen hofft Regenbrecht der aufregenden Epoche der Romantik, die ohnehin eine Renaissance erlebt, umfassend gerecht zu werden.

„Göttern und Menschen zum Troz will ich glücklich seyn – also keiner Bitterkeit Raum geben, die mich quält, ich will nur meine Gewalt in ihr fühlen.“ So das vollständige Zitat aus einem Brief Carolines.

Quellen (Das Nachwort)

A steady storm of correspondences!

A night flowing with birds, a ragged moon,

And in broad day the midnight come again!

A man goes far to find out what he is—

Death of the self in a long, tearless night,

All natural shapes blazing unnatural light.

(Die dritte Strophe aus dem Gedicht „In a Dark Time“ von Theodore Roethke, 1960)

Zwar habe ich schon in früheren Romanen Listen angefügt, wenn mir das sinnvoll schien; bei diesem Roman hatte ich jedoch vor, darauf zu verzichten, weil ich mich streng in dem zeitlichen und geistigen Rahmen bewegen wollte, den das Leben der Caroline Schelling vorgibt. Da die zitierten Texte vor rund 200 Jahren entstanden und größtenteils auch veröffentlicht worden sind, gelten sie als gemeinfrei. Um die Bemühungen und großartigen Ergebnisse früherer und aktueller Forschung zu würdigen, will ich die Listen an meine Leserschaft weitergeben. Zur Wahrung der Integrität des erzählerischen Flusses mussten Zitatnachweise im Text unterbleiben. Um weitere Informationen geben zu können, ohne in den Roman unnötig einzugreifen, habe ich auch ein Personenregister angeheftet. Namen und Bezeichnungen sind dabei der heutigen Schreibweise und Form angepasst. Ich werde mich außerordentlich freuen, wenn die Listen dazu genutzt werden, den im Roman präsentierten Personen und Zeitumständen weiter nachzugehen. In der Diction der Romanzeit: Ganz besonders wird es mir lieb und werth sein, wenn nach romantischer Manier sich Cirkel formirten, um die Lecktüre gemeynsam zu delectiren.

Klaus-Dieter Regenbrecht Koblenz, im Frühjahr 2020

© 2020 by Klaus-Dieter Regenbrecht 

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