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Alle Rechte vorbehalten © All rights reserved by Klaus-Dieter Regenbrecht 1998 - 20
24

beating heart
Erotik Part 3

Die schwermütigen, düsteren Töne lösten sich auf. Gebärden drückten Seufzer aus, die Gestalten ein solches Schmachten nach dem Schlachten der Wachteln, dass man nicht wusste, ob sie einen Gott beweinten oder unter Liebkosungen vergingen. Die Lider halb geschlossen, schwang er seinen Unterleib in wogendem Auf und Ab, ließ seine beiden Unterschenkel erzittern, allein sein Gesicht war verkrampft. Dann folgte die Liebesraserei, die nach Erfüllung verlangte. Sie umarmten sich und tanzten engumschlungen aus der Dekoration, durch die Haustür auf die Hinterbühne, im Hinterhof der Liebe von hinten. Sie bogen sich nach allen Seiten, Blumen gleich, die der Sturmwind schüttelt. Die Locken des Asiaten hüpften lustig um seine Ohren, seine Lippen teilten sich, umschlossen den Schwanz des Co-Regisseurs. Der Asiate griff in die nackten Arschbacken, als hätte er sich an die eigene Stirn gefasst. Ohne die Knie zu beugen spreizte Özan Cor die Beine, neigte sich so geschmeidig nach hinten, wobei er grunzend seinen Kopf in schwarzem Samt vergrub. Mit beiden Händen griff er in die Lockenpracht des Asiaten und manipulierte dessen Schädel nach Belieben.

"So, Kado, jetzt krallen wir uns die beiden Indianerinnen."

"Sag mal, ist die dritte in der Runde nicht die, die wir auf dem Transit in der Raststätte damals ..."

"Quatsch nicht, Transit hin oder her, jetzt wird nicht gerastet."

Schnurstracks und ohne jede Deckung steuerte Josef die Runde an, in der auch mir schon die beiden Indianerinnen aufgefallen waren. Ein reger Blickkontakt hatte stattgefunden. Ich pirschte mich hinter Jupp an und hielt mich aus taktischen Gründen für einige Zeit in einem Nachbarvolk auf.

"Es ist eine Schande für das Stück und ein Armutszeugnis für uns alle. Es hätte viel mehr Aufmerksamkeit verdient. Aber wer interessiert sich unmittelbar nach den ersten freien und geheimen Wahlen in der DDR überhaupt noch für das zeitgenössische Theater, in dem eine so heikle und für uns alle wichtige, und zwar zunehmend wichtige, Angelegenheit erörtert wird. Stattdessen beschäftigen wir uns mit diesem unerträglichen deutsch-deutschen ..."

Das hatten wir schon. Ich preschte weiter, berührte meine Indianerin sanft am Saum und war geheilt. Jupp sagte gerade etwas Saudummes, seine übliche Labertour:

"Oh, ihr kennt mich noch nicht. Ich bin passionierter Goldgräber und rieche es, wenn ein Goldstück in der Wäsche vor mir steht."

Nein, sagte die etwas ältere Squaw und legte ihren Zeigefinger auf seine Lippen, sag das nicht, das klingt nach Werbung. Als sie die Hand ausstreckte, schnellte die Hand der jüngeren Indianerin intuitiv nach ihrer Scheide, als wollte sie das Messer zücken.

Ich packte kühn ihr Handgelenk und führte galant ihren Handrücken an meine schmachtenden Lippen. Zu viert glotzten wir uns paarweise in die Augen. Der Typ, der wohl zu Jupps Indianerin gehörte, schmiss sein Glas zu Boden, das wird mir entschieden zu blöde, jippi jiii, und verschwand. Ich hatte die allergrößten Bedenken, ob er nicht irgendwann wieder mit dem Tomahawk auf der Matte stehen würde. Keiner von uns vieren achtete auf ihn, wie er auf allen vieren davon kroch. Auch die dritte Frau, Typ Managerin, verabschiedete sich verständnisvoll aus unserer Runde. Vielleicht finde ich Özan örgendwo, seufzte sie und war weg. Ihr auf dem Fuße folgte fleißig der Bodybuilder. Der runde Tisch war unser. Ich sah meiner Squaw unentwegt in die Augen.

Eine Pause, unsere Herzen pochten an unsere Brüste. Oh, rauschten die weißen Worte aus ihr, und sie schmiegte sich an mich, schien sich völlig gehen zu lassen, war offen und zitterte, während wir uns ganz fest hielten. Später erzählte sie mir, dass sie sofort gekommen war, als ich ihre Hand ergriffen hatte. Und als ich sie zum ersten Male richtig berührte, ihre Möse durch die knackigen Designerjeans massierte, setzte eine hochfrequente Vibration in ihren Schenkeln ein, nahm zu, und sie kam zum zweiten Male. Sie war also zweimal gekommen, bevor mein Schwanz ganz offiziell in ihrer Möse war. Und das ist von besonderer Bedeutung für uns beide. Wir haben uns nie gefragt, warum das so war und ist.

Was immer geschah, es geschah nicht im Schummerlicht der Hinterbühne, zwischen Stellwänden, schwarzem Aushang, Requisiten, Scheinwerfern und allerlei Werkzeug. Als Jupp und ich die beiden Indianerinnen zu ihrem Taxi brachten, hatten sie beide kein Make-up mehr, aber gerötete Wangen, wie sich das für waschechte Rothäute gehörte. Sie nahm zum Abschied meine Hand, die Grabscherei wollte kein Ende nehmen, und klemmte sie für einen Augenblick zwischen ihre zum Einstieg gespreizten Schenkel. Und ich hatte gleich wieder einen herzhaften, schmerzhaften Ständer. So ist das.

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Aus : Die Grenze, der Sturm und das Drama
© by Klaus-Dieter Regenbrecht, Koblenz 2000
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